50. Grundschule „Gertrud Caspari“ Kinder brauchen Wurzeln und Flügel (nach Goethe)

Streitschlichter

Die Streitschlichtertreffen im Schuljahr 2023-2024 finden immer montags
von 14:00 – 14:45 Uhr im Kreativraum statt.
Bringe bitte deinen Hefter und Schreibzeug mit.

Wir treffen uns zu folgenden Terminen:

04.09.2318.09.2316.10.2306.11.2327.11.2318.12.2315.01.24
05.02.2404.03.2425.03.2429.04.2427.05.2417.06.24

Unser Streitschlichtungskonzept  „Richtig streiten will gelernt sein!“

Konflikte und Streitigkeiten von Schülerinnen und Schüler kommen im Schulalltag täglich vor. Sie entstehen, wo unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse aufeinanderstoßen.

Wir wollen, dass es allen Kindern in unserer Schule gut geht! So bilden gegenseitige Achtung und die gemeinsame Einhaltung vereinbarter Regeln die Grundlage für gemeinsames Lernen.
 
Die Streitschlichtung in der Schule stellt eine Erweiterung vorhandener Ansätze zum sozialen Lernen dar. Die Streitschlichter lernen, Verantwortung für einen alltäglichen Konflikt zu übernehmen. Dabei übernehmen sie nicht die Aufgabe eines Richters, sondern vermitteln zwischen den beiden Parteien. Es werden Lösungen angestrebt, bei denen es keinen Verlierer gibt.
 
Begleitet und unterstützt wird dieses Konzept durch unsere Haus- und Hofordnung, die den Kindern Werte und Regeln vermittelt, die im Zusammenlernen und -leben unerlässlich sind.

 

Warum brauchen wir Streitschlichter? 

→ weil es ohne Konflikte in der Schule nicht geht
→ weil sie keine Schuldigen und Unschuldigen suchen wollen
→ weil Grundschüler lernen sollen, sich im Streitfall angemessen zu verhalten
→ weil Probleme mit Gewalt und Aggression nicht lösbar sind
→ weil wir unsere Schüler selbstbestimmt und selbstverantwortlich erziehen möchten
→ weil sich das Pausenklima verbessern soll

 

„Erste Hilfe im Streit“

Damit lernen die Streitschlicher der Klassen 3 und 4 nach einem festgelegten Ablauf Lösungen für die Streitigkeiten zu finden. Ein drittes Kind übernimmt bei diesem Gespräch die Rolle des Vermittlers und achtet auf die Einhaltung des festgelegten Ablaufes.
Am Ende wird die Vereinbarung der beiden Streitenden in Form eines Friedensvertrages notiert.

Dieser Leitfaden beinhaltet folgende Punkte:
→ Absprache über die drei wichtigen Regeln zuhören, ausreden lassen, nicht beschimpfen;
→ sich gegenseitig erzählen, was passiert ist;
→ sich gegenseitig sagen, worüber man sich geärgert hat;
→ sich gegenseitig sagen, was man selbst im Streit getan hat (Streitanteile benennen);
→ mögliche Lösungen miteinander überlegen oder von Seiten des Streitschlichters anbieten.

Auch die vorübergehende Distanz zueinander kann eine erste Möglichkeit der Streitschlichtung sein.

 

Phasen einer Streitschlichtung -Friedensbrücke-

  1. Stufe: Begrüßung                         → Regeln erklären
  2. Stufe: Was ist passiert?                → jeweilige Sichtweisen der Streitparteien erläutern
  3. Stufe: Wie hast du dich gefühlt?  → Gefühle beim Streit erfassen
  4. Stufe: Was war vor dem Streit?    → Rollentausch: „In den Schuhen des anderen laufen“
  5. Stufe: Friedensvertrag                  → Lösungssuche der Streitenden/ Vereinbarung treffen
  6. Stufe: Nachtreffen

Übersichten der einzelnen Bausteine von Klasse 3 und 4

In den ersten beiden Schuljahren geht es vermehrt im Klassengeschehen um das Aufstellen und einhalten von Regeln, die das friedliche Miteinander fördern sowie um das Benennen von eigenen Schuld- oder Streitanteilen in Konfliktsituationen.

Unsere Streitschlichtungskonzept findet im Schulalltag zunehmend eine feste Verankerung und wird in Form von aufeinander folgenden Bausteinen im dritten und vierten Schuljahr realisiert.
 
Die Streitschlichter kommen aus den dritten und vierten Klassen und haben sich freiwillig für die Ausbildung gemeldet.

 

3. Schuljahr

Im 3. Schuljahr werden einfache, fiktive Streitsituationen und Streitgeschichten mit Hilfe von Handpuppen nachgespielt, um die verschiedenen Perspektiven in Konfliktsituationen zu vermitteln.

Die Kinder lernen die Phasen einer Streitschlichtung kennen und basteln ein kleines Hosentaschenbuch.
 
In Streitschlichtungsgespräche üben die Kinder immer wieder, die eignen Streitanteile in der „Ich-Form“ zu benennen. Weiterhin lernen sie, dass die Gesprächsregeln eingehalten werden müssen und sich alle Beteiligten bei einer Streitschlichtung  neutral zu verhalten haben.

 

4. Schuljahr

Am Anfang des 4. Schuljahres fahren je eine Lehrkraft und ein/e Horterzieher/in mit den Streitschlichtern in ein dreitägiges Streitschlichtercamp.

Das Besondere daran ist, dass bei der Ausbildung sowohl die Kinder als auch die Pädagogen theoretisch und praktisch geschult werden. Sie lernen wie Streit und Konflikte gut gelöst werden können. Dabei festigen und erweitern die Schüler ihre erlangten Methoden und Kompetenzen. Die Pädagogen lernen, wie sie diese Prozesse progressiv begleiten können. Unterstützt wird das Projekt finanziell durch die Sächsische Bildungsagentur.
 
Nach der Ausbildung im Streitschlichtercamp können die Kinder eigene Streitgeschichten schreiben und Streitgespräche selbstständig simulieren. Hinzu kommt, dass die Kinder die Rolle wechseln und in den „Schuhen des anderen gehen“. Das fördert die Empathie der Kinder für den anderen und gibt ihnen die Möglichkeit ihre Gefühle in Konflikten zu verbalisieren. Sie lernen im „Ernstfall“ ihre eigenen Konflikte selbstständig zu lösen.
 
Der Umgang mit dem Hosentaschenbuch wird weiter vertieft.
 
Auch bekommen die Streitschlichter die Möglichkeit, bei einem Streit zwischen Schülern, ein Streitschlichtergespräch durchzuführen.

 

Wie finde ich die Streitschlichter?

Wer sind unsere Streitschlichter in diesem Jahr? Im Schaukasten präsentieren sie sich mit Foto, Name und Klasse gut sichtbar für alle.

Unsere Streitschlichter sind gut erkennbar: während der Hofpausen tragen sie gelbe Warnwesten, gehen auf streitende Kinder zu und bieten ihre Hilfe an.